Schule des Kindes - Klassenstufen 4-6
In den „Mittelgruppen“ lernen die Kinder der Schulbesuchsjahrgänge“ 4 bis 6 miteinander. Gemäß dem Konzept „Schule des Kindes“ nach Montessori (Beschreibung siehe Untergruppen) sind unsere Lerngruppen in drei Jahrgängen gemischt. Die „Freiarbeit“ gilt auch hier als Herzstück der Organisation des Schulalltages. Sie umfasst stets die ersten 3 Stunden. In den Mittelgruppen werden Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen, den Fremdsprachen sowie im naturwissenschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereich stabilisiert und erweitert.
Freiarbeit
,,Hilf mir, es selbst zu tun.“
Maria Montessori
Gemeinsam mit der Stammgruppenleitung beginnen die Schüler den Tag mit einer dreistündigen Freiarbeitszeit. Für die Jahrgänge 5 und 6 werden während der Freiarbeit auch Kurssequenzen in Deutsch und Mathematik organisiert und von entsprechenden PädagogInnen begleitet. Eine Begriffserklärung der Freiarbeit finden Sie unter dem Menüpunkt Untergruppen.
Epochenunterricht
Im 5. Schuljahr beginnt für Thüringer Schüler nach ihrer Grundschulzeit ein neuer Lernabschnitt. Obwohl unsere Fünft- und Sechstklässler fest mit den Viertklässlern in ihrer Stammgruppe verwoben sind, wollen wir dieser administrativen Anordnung Rechnung tragen.
Im Epochenunterricht lernen alle Schüler eines Jahrgangs gemeinsam an einem Thema, das sich über eine längere Zeit erstreckt und Inhalte vieler einzelner Fächer in sich birgt. Der Fachunterricht (außer in Mathematik und den Sprachen) ist nahezu vollständig in die einzelnen Epochenthemen während eines Schuljahres eingewebt. In einer „Anpicksstunde“ können sich die Kinder auf das Thema einstimmen. In den folgenden Wochen arbeiten sie an Materialien in einer vorbereiteten Umgebung, gehen auf Exkursionen, recherchieren selbst zum Thema oder arbeiten gemeinsam mit einem Fachlehrer in einer Kontaktstunde. Der Epochenabschluss am Ende ist immer ein Höhepunkt, an dem Arbeitsergebnisse präsentiert und besprochen werden.
Bezugsperson für diese Stunden ist der Epochenbegleiter, die den Schülern in der Regel bis zur 10. Klasse im Epochenunterricht zur Seite steht. Dokumentationsgrundlage einer Epoche ist die Pensenliste, die die Schüler lernen zu führen. So geht es im 5. und 6. Schuljahr vor allem darum, an unterschiedlichsten Inhalten das selbstständige Lernen im Epochenunterricht, die Dokumentation und Reflexion einzuüben, Lernstrategien zu entwickeln und den Willen zum selbstständigen Arbeiten zu schulen. Rückmeldung erhalten die Kinder nach einer Epoche durch die einzelnen Fachlehrer und den Epochenbegleiter in schriftlicher Form.
Überblick Epochen-Themen
Klassenstufe 5 Thüringen / Steinzeit / Musical / Die Wirbeltiere / Deutschland / Ägypten / Mensch / Sommerschule
Klassenstufe 6 Griechenland / Klima / Bionik / Judentum / Rom / Europa / Stoffe / Herausforderung
Unterrichtsinhalte aus den Fächern:
Mensch/Natur/Technik, Geografie, Geschichte, Ethik/Religion, Kunst, Musik, Technisches Werken
Fremdsprachen
Fortgeführt aus dem Grundschulbereich unterrichten wir als Erste Fremdsprache Englisch.
Als Zweite Fremdsprache bieten wir Französisch an. Im Rahmen eines Grundkurses erlernen die Schüler in der 5. und 6. Klasse die Sprache mit 1 UE pro Woche.
Schüler, die mehr lernen möchten, können in einer AG ihre Französischkenntnisse vertiefen und sich auf eine international anerkannte Französischprüfung vorbereiten. So haben seit 2017 rund 40 unserer Schüler an einer DELF Prüfung für die Niveaus A1 oder A2 teilgenommen.
In der Oberstufe wird Französisch mit 4 UE pro Woche als Intensivkurs angeboten und soll zu dem Niveau B1+/B2 führen.
Durch die Teilnahme an Deutsch-Französischen Projekten (aktuell teletandem-Projekte in der 11E und 11 Q, Brieffreunde für die Teilnehmer der AGs, Vorbereitung auf einen Sauzay-Schüleraustausch) kann dieses Lernziel erreicht werden.
Wir kooperieren mit dem . Das Deutsch-Französische Jugendwerk ist eine internationale Organisation im Dienst der deutsch-französischen Zusammenarbeit, die seit 1963 über 9 Millionen jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich die Teilnahme an über 376.000 Austauschprogrammen und Begegnungen ermöglicht hat.
Herausforderung
Wer wachsen will, braucht echte Herausforderungen. Mit etwa 12 Jahren endet in der Montessoripädagogik die Kindheit. Das ist bei uns also im Übergang der Jahrgangsstufen 6 und 7.
Bevor unsere Sechstklässler nach den Sommerferien an unserer Schule zu Jugendlichen werden, stellen sie sich einer ganz besonderen Herausforderung. In einer Gruppe, die sie nicht selbst gewählt haben, gilt es aus einem Umkreis von 50 km innerhalb von drei Tagen zu Fuß zurück zur Schule zu finden. Dabei bleiben die Handys Zuhause und alles muss geteilt werden.
In drei Vorbereitungstagen organisieren die Schüler diese Herausforderung selbst. Mit der Vorgabe eines sehr schmalen Budgets und der Himmelsrichtung, gilt es nun eine Route gemeinsam festzulegen, für die Hinfahrt zum Startort Fahrkarten zu organisieren, Übernachtungen zu überlegen, sich im Umgang mit Karte und Kompass zu üben, eine Packliste zu erstellen, einen Elternbrief zu schreiben, gemeinsam für die Tage einzukaufen und einen kleinen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren. Für all das steht ein Begleiter mit Rat und Tat zur Seite, ohne aber Entscheidungen der Gruppe eigenmächtig zu verändern. An den Tagen unterwegs darf die erwachsene Begleitung nicht eingreifen, muss alle Entscheidungen still ertragen und jeden Umweg ebenfalls gehen. Auch für unsere Kollegen also eine Herausforderung der besonderen Art.
Wenn am Freitag dann das Schulgelände unter Jubel der Kleinen und Großen von den Herausgeforderten betreten wird, sind sie ganz sicher ein großes Stück gewachsen und haben Abenteuer erlebt, von denen manch einer vielleicht noch seinen Enkeln erzählt. Die Schüler präsentieren in der Folgewoche ihre Erlebnisse in einem Jahrgangselterabend. Und in der nächsten Zeit beginnt der ein oder andere bereits mit ersten Überlegungen für die Herausforderung im 8. Schuljahr.
Mit diesem pädagogischen Baustein haben wir übrigens 2017 den bundesweit ausgeschriebenen Deutschen Schulwanderpreis gewonnen.
Jahresarbeit
Das Erstellen der Jahresarbeiten an der Aktiv-Schule Erfurt ist ein Prozess, der über Jahre erarbeitet, vertieft und erweitert wird. Ausgehend von einem Expertenvortrag in Klasse 3 werden ab der 4. Klasse Jahresarbeiten geschrieben. Diese werden hinsichtlich des Aufbaus im Deutschkurs eingeführt. Dazu zählen in den Mittelgruppen eine Mind-Map, das Inhaltsverzeichnis, das Literaturverzeichnis und der Anhang. Anschließend werden die Schüler der 4. Klasse von ihren Stammgruppenlehrern betreut und schreiben ganz selbstständig in der Freiarbeit an ihren Arbeiten, die am Ende mit einer Präsentation vor der Klasse schließt. In der 5. Klasse suchen sich die Schüler ihren Mentor, einen Pädagogen der Untergruppen, und besprechen sich mit ihm im Verlauf des Schreibprozesses. Die Präsentation ist auch hier der Höhepunkt ihrer Arbeit.
Tagesablauf
Montag - Freitag | |
06:30 – 07:45 | Frühhort (wenn benötigt) |
07:45 – 08:00 | Gleitzeit |
08:00 – 10:30 | Arbeitsphase: Freiarbeit nach Montessori und Lektionen (lehrerzentrierte Unterrichtssequenzen für Deutsch & Mathematik) |
10:30 – 11:00 | Hofpause |
11:00 – 11:45 | Arbeitsphase: Kurse in Fremdsprachen (Englisch & Französisch) Fachkurs Sport, Epochenunterricht (beinhaltet Lernbereiche: Geografie, Geschichte, Mensch-Natur-Technik, Technisches Werken, Kunst, Musik, Ethik, Religion) |
11:50 – 12:35 danach bis 13:55 | Arbeitsphase: Kurse in Fremdsprachen (Englisch & Französisch) Fachkurs Sport, Epochenunterricht (beinhaltet Lernbereiche: Geografie, Geschichte, Mensch-Natur-Technik, Technisches Werken, Kunst, Musik, Ethik, Religion) danach Mittagessen, Mittagspause (Gestalten nach Belieben bei gegenseitiger Rücksichtnahme - Ruhen, Lesen, Spielen), Lernbürozeit |
13:55 – 15:30 | Arbeitsphase: Kurse in Fremdsprachen (Englisch & Französisch) Fachkurs Sport, Epochenunterricht (beinhaltet Lernbereiche: Geografie, Geschichte, Mensch-Natur-Technik, Technisches Werken, Kunst, Musik, Ethik, Religion) |
15:30 – 17:00 | Späthort (wenn benötigt) |